Fachtagung
28. Februar 2024

Arm dran

psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in belastenden Lebenslagen

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat sich spätestens nach der Pandemie zum neuen Trendthema der Gesundheitsförderung entwickelt und die zum Teil desolate Versorgungslage erkrankter oder sozial-emotional auffälliger Minderjähriger kursiert in den Medien.

Anmeldung
Einsame Spielplatzschaukel

Doch diese Thematik ist kein neues Phänomen und bei der aktuellen Diskussion gerät der Hauptrisikofaktor Armut für die Entstehung psychischer Erkrankungen viel zu oft in den Hintergrund. Kinder und Jugendliche aus armutsbetroffenen Familien sind seit jeher häufiger psychisch belastet und/oder erkrankt. Der Zugang zu Bildungs-, Betreuungs- und Teilhabeangeboten war und ist für diese Gruppe genauso wie der zu den überlasteten Systemen der Versorgung und Gesundheitsförderung erschwert. Durch die Pandemie hat sich die Lage weiter zugespitzt, da sich die Schere zwischen gutverdienenden und von Armut betroffenen Familien noch weiter geöffnet hat.

Verschiedene Akteure und Kommunen haben schon seit einigen Jahren vielversprechende Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die Früherkennung, Sensibilisierung, Gesundheitsförderung und Therapie zu optimieren. Dieses Potenzial geht aktuell zum Teil unter, sollte aber bei der Entwicklung neuer Angebote berücksichtigt werden. Stärker in den Fokus sollten auch die (kommunalen) Strukturen rücken, die besondere Belastungssituationen von Familien bereits frühzeitig entschärfen und somit psychische Erkrankungen verhindern, minimieren oder stabilisieren.

In der Veranstaltung werden – mit dem Fokus auf Armutsfolgen – die verschiedenen Datenlagen zusammengeführt und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es werden gute bestehende Ansätze vorgestellt und abschließend Handlungsansätze für Niedersachen vor dem Hintergrund des neuen Diskussionspapiers der Expert:innengruppe der Denkwerkstatt „Jugendgerechte Gesundheitspolitik“ diskutiert.

Programm

09:30 Uhr Ankommen und Begrüßungskaffee
10:00 Uhr

Grußworte
Dr. Andreas Philippi, Nds. Minister für Gesundheit, Soziales, Arbeit und Gleichstellung

10:20 Uhr

Impulsvortrag: Psychische Gesundheit: Trend- oder Dauerthema?
Vergessen wir die Kinder in belasteten Lebenslagen?

Prof. Dr. Michael Kölch, Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Universitätsmedizin Rostock; Past-President der DGKJP

11:00 Uhr Kaffeepause
11:20 Uhr

Impulsvortrag:
Bevor das Kind in den Brunnen fällt – Kinder in schwierigen Lebenslagen und ihre Herausforderungen an interdisziplinäre und regionale Verantwortung

Prof. Dr. Menno Baumann, Lehrgebiet Intensivpädagogik Fliedner-Fachhochschule Düsseldorf; Zentrum für pädagogisches Verstehen
Vortrag

12:00 Uhr

Mittag

13:00 Uhr

Erfahrungsbericht aus dem Leben einer armutsbetroffenen Familie
Susanne Hansen, Armutsaktivistin und freie Journalistin

13:10 Uhr

Mit guten Beispielen voran
Praxisbeispiele im Themenfeld – wie kann die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen besonders armutssensibel gefördert oder verbessert werden?

Frühe Hilfen – Frühe Chancen: Schwerpunkt Kinderarmut
Kristina Quakulinsky und Kimberly Kröger, Fachbereich Jugend, Region Hannover

JuGeFa - Aufsuchende Jugend- und Gesundheitshilfe für Familien mit Kleinstkindern der Frühen Hilfen in der Stadt Osnabrück
Britta Kater, Deutscher Kinderschutzbund Orts- und Kreisverband Osnabrück e. V./ Kinderschutz-Zentrum Osnabrück

Sozialraumorientierte Offene Kinder- und Jugendarbeit
Insa Prätsch, NaDu-Kinderhaus

Backup - Mobile Anlaufstelle für junge Menschen
Timo Ehlert, Jugendhilfe Süd-Niedersachsen e. V.

[Ausweg]Los! Suizidprävention an Schulen und Jugendeinrichtungen
Carolin Cyzykowski, Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V.

Netzwerk HiKip - Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern im Landkreis Hildesheim
Anja Thürnau, 407 Amt für Familie, Landkreis Hildesheim

JAImpleMENTAL - JA on Implementation of Best Practices in the area of Mental Health
Dr. Johann Böhmann und Linda Dervishaj, Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG)

Regionale Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen 
Kristina Dobers und Volkan Gül, LVG & AFS Nds. HB e. V.

 

14:45 Uhr

Visionen für Niedersachsen? Tagungsbeobachtung vor dem Hintergrund des Diskussionspapiers "Mentale Gesundheit Jugendlicher sichern – systemübergreifend handeln!"
Heidi Schulze/Nils Rusche (jugendgerecht.de – Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik) und
Vortrag
Prof. Dr. Michael Kölch (als Mitwirkender der Denkwerkstatt „Jugendgerechte Gesundheitspolitik“ der Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik und Tagungsbeobachter)
Vortrag

15:30 Uhr Ausklang und Vernetzung bei Kaffee und Kuchen
16:00 Uhr Ende

Moderation
Thomas Altgeld, LVG & AFS Nds. HB e. V.

Teilnahmebedingungen

Die Teilnahmegebühr beträgt 25 Euro. Anmeldeschluss ist 7 Tage vor Veranstaltungsdatum. Anmeldungen werden nur über das Anmeldeformular entgegengenommen. Unsere Veranstaltungen finden Sie unter www.gesundheit-nds-hb.de/veranstaltungen. Die Anmeldung ist verbindlich. Reservierungen sind nicht möglich. Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie die Teilnahme- und Stornobedingungen und erklären sich zur Zahlung der Teilnahmegebühr bereit. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie im Anhang der Bestätigungsmail die Rechnung zur Begleichung der Teilnahmegebühr innerhalb von 10 Tagen. Bis 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn ist eine kostenfreie Stornierung möglich. Folgen Sie hierfür bitte den Schritten in Ihrem Buchungscenter unter dem Punkt »Storno«. Bei späterer Absage, Nichtteilnahme oder technischen Problemen, die nicht in unserem Verantwortungsbereich liegen, erfolgt keine Rückerstattung. Die LVG & AFS behält sich beispielweise im Krankheitsfalle vor, Termine kurzfristig abzusagen und ggf. geeignete Ersatztermine anzubieten. Aus den vorgenannten Punkten ergeben sich keinerlei Rechtsansprüche.

ORGANISATION

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
(LVG & AFS Nds. HB e. V.)
Tel.: 0511 / 388 11 89 - 0
Fax: 0511 / 388 11 89 - 31
E-Mail: info@gesundheit-nds-hb.de
Internet: www.gesundheit-nds-hb.de

Die LVG & AFS Nds. HB e. V. wird institutionell gefördert durch: