Viel Konsum – wenig Prävention
Möglichkeiten und Versorgungslücken in der Suchtprävention für und mit jungen ErwachsenenBei der 11. Veranstaltung unserer Tagungsreihe stellen wir die Gruppe der jungen Erwachsenen in den Mittelpunkt. Üblicherweise ist damit die Altersgruppe der 18 – 27jährigen gemeint. Viele Untersuchungen zeigen, dass in dieser Phase die Konsumprävalenzen von legalen und illegalen Substanzen ihren Höhepunkt erreichen.
Diese Lebensphase steht für Umbrüche und Veränderungen, neue Freiheiten in der Lebensführung und steigende Verantwortung. Sie geht mit der Loslösung vom Elternhaus, der beruflichen Orientierung, mit Bindungen an Lebenspartner*innen und eigener Elternschaft Hand in Hand, die Lebenswelten werden dabei immer vielfältiger. Für die Suchtprävention ist bedeutsam, dass viele der Risiko- und Schutzfaktoren, die für die Kindheit und Jugend relevant sind, auch im jungen Erwachsenenalter wichtig bleiben. Es kommen aber auch Faktoren hinzu, die sich auf bestimmte für das Alter wichtige Lebenswelten beziehen, wie der Besuch einer Hochschule, die Gestaltung der Berufsausbildung und des Arbeitsplatzes oder das Freizeitverhalten.
Für die Akteure der Suchtprävention bringt die Zusammenarbeit mit dieser Altersgruppe eine besondere Herausforderung mit sich, da klassische Zugangswege z. B. über allgemeinbildende Schulen nicht mehr bestehen und die Erreichbarkeit schwieriger wird.
Im Fokus dieser Veranstaltung stehen daher die Suchtpräventionsbedarfe sowie exemplarische Möglichkeiten der Umsetzung für diese wichtige Adressatengruppe.
Die Fachvorträge werden die Konsumprävalenzen in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen und die Bedingungsfaktoren für wirksame Prävention aus Sicht der Präventionsforschung darstellen. Danach stellen wir an den Lebenswelten junger Menschen orientierte Suchtpräventionsangebote in den Settings Schul- und Berufsausbildung, Hochschule, Freizeit und Party-/ Eventszenen sowie zur Unfallprävention im Straßenverkehr vor. Es wird ausreichend Raum für fachliche Diskussionen und Austausch sowie zur Vernetzung zur Verfügung stehen.
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Akteure und Fachkräfte der kommunale Alkohol- und Suchtprävention und des Jugendschutzes sowie interessierte Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Präventionsnetzwerken.
Programm
10:00 Uhr | Begrüßung durch die Veranstalter*innen |
10:10 Uhr | Grußworte |
10:15 Uhr | Wie (viel) konsumieren junge Erwachsene? Zahlen – Daten – Fakten Justin Möckl, IFT München |
10:45 Uhr | Das junge Erwachsenenalter: Risiko- und Schutzfaktoren und wirksame Ansätze in der Prävention Dr. Sabrina Oesterle, Arizona State University |
11:30 Uhr | Kaffeepause |
11:45 Uhr | Suchtpräventionsprojekte in unterschiedlichen Lebenswelten I Setting Schule und Ausbildung: ready4life – Coaching-APP für Berufsschüler*innen Setting Hochschule: e-CHECKUP – Prävention des riskanten Alkoholkonsums bei Studierenden |
12:30 Uhr | Mittagspause |
13:30 Uhr | Kurzvideo zum Party-Setting |
13:40 Uhr | Suchtpräventionsprojekte in unterschiedlichen Lebenswelten II Setting Freizeit/Party: Drug Scouts Setting Verkehr: BOB – eine Aktion gegen Alkohol am Steuer |
14:25 Uhr | Pause |
14:40 Uhr | Transfer in die Praxis – Diskussion und Austausch in Kleingruppen |
15:40 Uhr | Interaktiver Tagungsabschluss |
16:00 Uhr | Ende der Veranstaltung |