Fachtagung
13. September 2022

Viel Konsum – wenig Prävention

Möglichkeiten und Versorgungslücken in der Suchtprävention für und mit jungen Erwachsenen

Bei der 11. Veranstaltung unserer Tagungsreihe stellen wir die Gruppe der jungen Erwachsenen in den Mittelpunkt. Üblicherweise ist damit die Altersgruppe der 18 – 27jährigen gemeint. Viele Untersuchungen zeigen, dass in dieser Phase die Konsumprävalenzen von legalen und illegalen Substanzen ihren Höhepunkt erreichen.

Anmeldung

Diese Lebensphase steht für Umbrüche und Veränderungen, neue Freiheiten in der Lebensführung und steigende Verantwortung. Sie geht mit der Loslösung vom Elternhaus, der beruflichen Orientierung, mit Bindungen an Lebenspartner*innen und eigener Elternschaft Hand in Hand, die Lebenswelten werden dabei immer vielfältiger. Für die Suchtprävention ist bedeutsam, dass viele der Risiko- und Schutzfaktoren, die für die Kindheit und Jugend relevant sind, auch im jungen Erwachsenenalter wichtig bleiben. Es kommen aber auch Faktoren hinzu, die sich auf bestimmte für das Alter wichtige Lebenswelten beziehen, wie der Besuch einer Hochschule, die Gestaltung der Berufsausbildung und des Arbeitsplatzes oder das Freizeitverhalten.

Für die Akteure der Suchtprävention bringt die Zusammenarbeit mit dieser Altersgruppe eine besondere Herausforderung mit sich, da klassische Zugangswege z. B. über allgemeinbildende Schulen nicht mehr bestehen und die Erreichbarkeit schwieriger wird.

Im Fokus dieser Veranstaltung stehen daher die Suchtpräventionsbedarfe sowie exemplarische Möglichkeiten der Umsetzung für diese wichtige Adressatengruppe.

Die Fachvorträge werden die Konsumprävalenzen in der Altersgruppe der jungen Erwachsenen und die Bedingungsfaktoren für wirksame Prävention aus Sicht der Präventionsforschung darstellen. Danach stellen wir an den Lebenswelten junger Menschen orientierte Suchtpräventionsangebote in den Settings Schul- und Berufsausbildung, Hochschule, Freizeit und Party-/ Eventszenen sowie zur Unfallprävention im Straßenverkehr vor. Es wird ausreichend Raum für fachliche Diskussionen und Austausch sowie zur Vernetzung zur Verfügung stehen.

Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Akteure und Fachkräfte der kommunale Alkohol- und Suchtprävention und des Jugendschutzes sowie interessierte Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Präventionsnetzwerken.

Programm

10:00 Uhr Begrüßung durch die Veranstalter*innen
10:10 Uhr

Grußworte
Bärbel Lörcher-Straßburg, Landesdrogenbeauftragte, Niedersächsisches Ministerium fur Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

10:15 Uhr Wie (viel) konsumieren junge Erwachsene? Zahlen – Daten – Fakten
Justin Möckl, IFT München
10:45 Uhr Das junge Erwachsenenalter: Risiko- und Schutzfaktoren und wirksame Ansätze in der Prävention
Dr. Sabrina Oesterle, Arizona State University
11:30 Uhr

Kaffeepause

11:45 Uhr

Suchtpräventionsprojekte in unterschiedlichen Lebenswelten I

Setting Schule und Ausbildung: ready4life – Coaching-APP für Berufsschüler*innen
Arne Dreissigacker, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover

Setting Hochschule: e-CHECKUP – Prävention des riskanten Alkoholkonsums bei Studierenden
Simone Keplinger, Hochschule Esslingen

12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Kurzvideo zum Party-Setting
13:40 Uhr

Suchtpräventionsprojekte in unterschiedlichen Lebenswelten II

Setting Freizeit/Party: Drug Scouts
Laura Graubaum, Drug Scouts, Leipzig

Setting Verkehr: BOB – eine Aktion gegen Alkohol am Steuer
Dirk Brandau, Polizeipräsidium Mittelhessen, Gießen

14:25 Uhr Pause
14:40 Uhr Transfer in die Praxis – Diskussion und Austausch in Kleingruppen
15:40 Uhr Interaktiver Tagungsabschluss
16:00 Uhr Ende der Veranstaltung