
20. Juli 2022 Außerordentliche Niedersächsische Suchtkonferenz

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- Veröffentlicht: 23. Mai 2022
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Diese Veranstaltung findet als Online-Tagung statt.
Sicherstellung der Substitutionsversorgung in Niedersachsen
Die Substitutionstherapie gilt als seit drei Dekaden bewährtes Verfahren zur Behandlung opioidabhängiger Menschen mit dem Ziel langfristig das Überleben zu sichern, Komorbiditäten zu verringern sowie zur sozialen und beruflichen Eingliederung und Teilhabe beizutragen. Die substitutionsgestützte Behandlung ist wissenschaftlich gut evaluiert und mittlerweile eine anerkannte und erfolgreiche Behandlungsform. Nach Angaben des im Januar 2022 erschienenen Berichts zum Substitutionsregister des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte nahmen in Niedersachsen (zum Stichtag 01.07.2021) 7.809 Personen an einer Substitutionstherapie teil. Zum gleichen Stichtag gab es in Niedersachsen 244 Ärzt*innen mit diesem Angebot.
Die Erreichbarkeit von Ärzt*innen mit Angebot einer Substitutionstherapie weist in Niedersachsen regionale Disparitäten auf. Aufgrund der Altersstruktur und des Eintrittsgeschehens in den Ruhestand der derzeit behandelnden substituierenden Ärzt*innen in Niedersachsen ist eine Abnahme solcher Angebote festzustellen. Substituierende opioidabhängige Menschen haben vor allem in ländlichen Räumen immer längere Anfahrtswege zu spezialisierten Praxen, wodurch es zum Teil nicht möglich ist, geregelten Beschäftigungsverhältnissen nachzugehen. Zudem verändert sich die Altersstruktur der substituierten Menschen, so dass auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote in Pflege und Betreuung notwendig werden.
Die Gewinnung weiterer und neuer niedergelassener Ärzt*innen für die Aufnahme eines Substitutionsangebots in ihren Praxen wird immer bedeutsamer. Eine Erweiterung auf weitere substituierende Berufsgruppen und Settings, in denen Substitution angeboten wird, kann potenziell Chancen eröffnen, Zugangswege für opiodabhängige Menschen zu verbessern. Gleiches kann für Erweiterungen von Take-Home-Regelungen (Aushändigung von Substitutionsmedikamenten zur häuslichen Anwendung nach ärztlicher und pharmazeutischer Beratung) gelten. Welche Möglichkeiten gibt es, die Substitutionsversorgung in Niedersachsen im Lichte des demografischen Wandels qualitativ hochwertig zu gestalten und zu sichern? Dieser Frage geht das Fachgespräch zur Sicherstellung der Substitutionsversorgung in Niedersachsen nach. Wir laden Sie herzlich ein, sich daran zu beteiligen.
Programm
14:15 Uhr | Ankommen und Anmeldung
14:30 Uhr | Grußwort und thematische Einführung
Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
14:40 Uhr | Praxis der Substitutionsversorgung in Niedersachsen: Chancen und Herausforderungen
Dr. Thomas Peschel, Patrida MVZ GmbH, Hannover
15:00 Uhr | Die Substitutionsambulanz Hamburg – eine pragmatische Lösung und ein gutes Beispiel für die zukünftige Versorgung?
Daniel Kiefer, Freie und Hansestadt Hamburg, Sozialbehörde, Amt für Gesundheit, Fachabteilung Drogen und Sucht
15:20 Uhr | Substitutionstherapie in Niedersachsen aus kassenärztlicher Sicht
Mark Barjenbruch, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN)
15:40 Uhr | Rückfragen, Diskussion
16:20 Uhr | Pause
16:40 Uhr | Sicherstellung und Weiterentwicklung von Substitutionsangeboten in Niedersachsen aus kommunaler Sicht
in der Landeshauptstadt Hannover
Frank Woike, Beauftragter Sucht und Suchtprävention, Landeshauptstadt Hannover
im Landkreis Cuxhaven
Jürgen Schlieckau, Verein für Beratung und Hilfen bei Suchtfragen und seelischen Leiden im Landkreis Cuxhaven e. V.
17:10 Uhr | Psychosoziale Begleitbetreuung: Kann Substitutionstherapie ohne sie überhaupt gelingen?
Tobias Trillmich, Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
17:30 Uhr | Gute Substitutionsversorgung in Niedersachsen: Wie kann sie zukünftig gewährleistet werden?
Kleingruppendiskussion
17:50 Uhr | Ergebniszusammenfassung
Plenum
18:00 Uhr | Ende des Fachgesprächs
Moderation
Thomas Altgeld, LVG & AFS