Evaluation und Praxisforschung

Evaluation und Praxisforschung

Im Themenfeld “Evaluation und Praxisforschung” unterstützen wir öffentliche Fördermittelgeber, Behörden, Kommunen und Krankenkassen bei der Untersuchung und Optimierung von Interventionen sowie bei der Entwicklung und Umsetzung von Handlungsstrategien in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und medizinische Versorgung.  Wir kombinieren dafür methodische Expertise in qualitativen und quantitativen Methoden mit spezifischen Erfahrungen und Kenntnissen in den genannten Bereichen sowie umfassendes Wissen über die dazugehörigen Strukturen und Akteur:innen.

In unseren Forschungsprojekten legen wir einen besonderen Fokus auf partizipative Ansätze. Diese bieten Projektverantwortlichen, Stakeholdern und Dialoggruppen Möglichkeiten, aktiv die verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses mit zu gestalten. Besonderes Augenmerk richten wir auf die Berücksichtigung der Bedarfe und den Einbezug sozial benachteiligter Menschen in die Gestaltung von Interventionen und Evaluationen.

Hintergrund

Damit Interventionen der Prävention, Gesundheitsförderung und medizinischen Versorgung positive Wirkungen entfalten können, ist es wichtig, diese zielorientiert zu planen, umzusetzen, zu evaluieren und prozessorientiert zu optimieren. Evaluationen leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag und bieten allen Beteiligten viele Vorteile. Sie können zu einer effizienten Mittelverwendung beitragen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die beabsichtigten Wirkungen auch eintreten. Sie können die Gesundheit und Zufriedenheit der Dialoggruppen steigern, an die sich die zu evaluierenden Interventionen richten. Evaluationen können sich positiv auf die Nachhaltigkeit auswirken und bieten fundierte Entscheidungsgrundlagen, wenn sich Fragen nach deren Verstetigung und Verbreitung stellen.

Dennoch werden immer noch wenige Interventionen der Prävention und Gesundheitsförderung evaluiert. Und dies, obwohl davon auszugehen ist, dass sich die investierten Kosten langfristig amortisieren und Fehlinvestitionen von Fördermitteln vermeiden können. Unser Ziel ist es, den Evaluationsanteil hier langfristig zu erhöhen. Insbesondere vor dem Hintergrund der zusätzlich durch das Präventionsgesetz frei gewordenen Mittel setzen wir uns für eine ziel- und wirkungsorientierte Ressourcenverwendung ein, um die Potentiale der Prävention und Gesundheitsförderung voll zu nutzen.

Eine ausführlichere Problemanalyse, die Berücksichtigung von Kontextfaktoren sowie eine prozessbegleitende Analyse und wirkungsorientierte Evaluation als integrale Bestandteile sollten bereits bei der Mittelvergabe von Beginn an systematisch mitgedacht werden. So lässt sich vermeiden, dass Interventionen an den tatsächlichen gesundheitlichen Bedarfen der Menschen vorbei umgesetzt werden.

Ziele

 

Im Themenfeld “Evaluation und Praxisforschung” stellen wir folgende Ziele in den Mittelpunkt:

  • Es sollen Evaluationen und Forschungsvorhaben realisiert werden, die einen hohen praktischen Impact (Wirkung/Auswirkung) sowohl für die mitwirkenden Dialoggruppen als auch für die Projektverantwortlichen und Stakeholder entfalten.
  • Mithilfe der Evaluationen und Forschungsvorhaben werden Dialoggruppen und Organisationen gezielt bei der Erforschung und Bearbeitung ihrer gesundheitsbezogenen Interessen unterstützt.
  • In den Evaluationen und Forschungsvorhaben werden Projektverantwortlichen, Stakeholdern und Dialoggruppen geeignete Möglichkeiten angeboten, die verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses (Bedarfserhebung, Planung, Durchführung, Auswertung) partizipativ mitzugestalten.
  • Die Evaluationsergebnisse sollen unmittelbar in den Lebenswelten der Dialoggruppen verwertet werden können bzw. in konkrete Interventionen der Gesundheitsförderung münden.

 

Herausforderungen

 

Evaluationen und Praxisforschungen im Feld der Prävention, Gesundheitsförderung und medizinischen Versorgung sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Zum einen handelt es sich bei den Untersuchungsgegenständen zumeist um komplexe Interventionen, welche ihre Wirkungen auf verschiedenen Ebenen und über lange Zeiträume entfalten. Zum anderen ist es unser Anspruch, die gesamten Prozesse der Planung, Umsetzung und Auswertung gemeinsam mit den Menschen anzugehen, an die sich die Interventionen richten. Für diese besonderen Herausforderungen haben wir verschiedene Lösungen entwickelt. Regelmäßiger Ausgangspunkt unserer Evaluationen ist zum Beispiel die partizipative Entwicklung eines Wirkungsmodells, in welchem die geplanten Aktivitäten und deren beabsichtigte Wirkungen in einen systematischen Zusammenhang gebracht werden und mit Wirkungsindikatoren unterlegt werden.

Eine solche wirkungsorientiere Interventionsplanung und -entwicklung dient der gemeinsamen Verständigung aller Beteiligten auf ein Vorgehen im Rahmen der Evaluation und veranschaulicht die verschiedenen Möglichkeiten aber auch Grenzen von Wirkungsmessungen im Kontext gesundheitsförderlicher Interventionen.

 

Unsere Handlungsansätze

 

Charakteristisch für unsere Evaluationsvorhaben sind folgende Handlungsansätze:

  • Umsetzung von Prinzipien des Empowerments, der Befähigung und Partizipation im Forschungskontext
  • Gestaltung von Prozessen in Organisationen und Lebenswelten mittels dialogbasierter Verfahren
  • forschungsbezogene Kompetenzentwicklung bei Akteuren der Prävention und Gesundheitsförderung sowie bei den Menschen, an die sich die Interventionen richten
  • Umsetzung von wirkungsorientierten Projekt- und Programmentwicklungen sowie wirkungsorientierten Evaluationen

Wir verfügen zur Umsetzung von Evaluationen und Praxisforschungen über ein breites Methodenrepertoire an Erhebungs- und Auswertungsmethoden und setzen in unserer Arbeit je nach spezifischen Erfordernissen sowohl qualitative als auch quantitative Methoden bzw. Methodenmixe ein.

Unsere Erhebungsmethoden umfassen beispielweise: Leitfadeninterviews, Fokusgruppen, Fragebogenerhebungen, standardisierte und teilstandardisierte Erhebungen, Methoden der Gesundheit- und Interventionsberichterstattung. Darüber hinaus verfügen wir über umfassende Erfahrungen in Methoden der partizipativen Gesundheitsforschung, wie zum Beispiel „Photovoice“ oder „Community Mapping“.

Unsere Auswertungsmethoden reichen von qualitativen Inhaltsanalysen, Sekundärdatenanalysen bis hin zu deskriptiven und inferenzstatistischen Verfahren.