Gesundheitsregionen Niedersachsen

Liebe Leser*innen,

als im Frühjahr der erste sogenannte Lock-Down über Deutschland verhängt wurde, mussten viele Veranstaltungen und Treffen verschoben werden. Mancherorts kursierte der Witz: 2020 – abgesagt. Auch in den Gesundheitsregionen konnten Konferenzen, Steuerungsgruppen oder Arbeitsgruppen nicht immer wie geplant stattfinden.

Doch blickt man jetzt zurück, kann von Stillstand in den Gesundheitsregionen eigentlich keine Rede sein. Viele Koordinator*innen waren vor Ort in die Pandemiebewältigung eingebunden, Projekte haben sich an die neuen Gegebenheiten angepasst, Gesundheitskonferenzen und Steuerungsgruppen nutzten digitale Formate, auch die Jahrestagung der Gesundheitsregionen fand in diesem Jahr als Video-Konferenz statt und wurde gut „besucht“. Und nicht zuletzt haben die interdisziplinären Strukturen in den Gesundheitsregionen dafür gesorgt, dass in dieser hektischen Zeit auf kurzen Wegen zusammengearbeitet, Entscheidungen getroffen und Perspektiven entwickelt werden konnten. Somit können sie auch gestärkt aus dieser Lage hervorgehen und voraussichtlich auf eine neune 5-jährige Förderrichtlinie schauen!

Mit dieser Erkenntnis schicken wir Ihnen unsere Wünsche für eine schöne Adventszeit und für einen guten Jahresstart 2021!

Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund!
Lea Oesterle & Marius Haack
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.

Aktuelles aus den Gesundheitsregionen

Gesundheitsregion Celle

Die Gesundheitsregion Celle zieht Zwischenbilanz:

Die Aktivitäten der Gesundheitsregion mussten in diesem Jahr pandemiebedingt zurückgefahren werden. Dies betrafen z.B. die geplante Gesundheitskonferenz und die beliebte Veranstaltungsreihe „Aktiv und informiert 50+“. Beides konnte leider nicht durchgeführt werden.

Zwischen August und Oktober konnten dann aber doch einige Arbeitsgruppentreffen erfolgen. Die Steuerungsgruppe traf sich zudem Anfang September, um unter der Moderation von Lea Oesterle und Marius Haack die vergangenen 3 Jahre zu resümieren und mit neuen Ideen und Anregungen den Blick nach vorne zu richten. Nun wird ein Re-Start im neuen Jahr ins Auge gefasst, um die formulier-ten Ziele umsetzen zu können. Im kommenden Jahr soll auch die ausgefallene Gesundheitskonferenz nachgeholt werden.

 

Gesundheitsregion Delmenhorst

Vieles musste in diesem Jahr verschoben werden, da die beteiligten Akteure der Gesundheitsregion Delmenhorst aktiv an der Pandemiebewältigung beteiligt waren. Dennoch: Unter anderem war etwa die AG Pflege sehr aktiv, auch in der Verantwortung des Förderprojektes „Laufbahnberatung Pflege“.

Projekt „Gesund und bunt“: Dies vom vdek Niedersachsen geförderte Projekt wurde gemeinsam mit der Diakonie Delmenhorst/ Oldenburger Land umgesetzt und entwickelte gesundheitsförderliche Maßnahmen in den drei Nachbarschaften Düsternort, Wollepark und Hasport. Die Durchführung von z.B. Maßnahmen zur Bewegungsförderung für Familien mit Kleinkindern war aufgrund von Infektionsschutzmaßnahmen erheblich erschwert, die Laufzeit wurde daher bis Ende Oktober verlängert.

Die gemeinsam mit der Gesundheitsregion Landkreises Oldenburg 2019 entwickelte und betreute Hebammenzentrale blieb trotz Corona unverändert erfolgreich. Die bisherigen Erfahrungen wie auch die fast 100 prozentige, oft kurzfristige, Vermittlungsrate von Schwangeren zu einer Nachsorge bestätigen die Notwendigkeit eindrücklich.

Die für den 20. Oktober geplante 4. Gesundheitskonferenz musste leider wegen rasant ansteigenden Infektionszahlen (die Delmenhorst kurzfristig einen deutschen „Spitzenplatz“ bescherten) knapp eine Woche vor Termin abgesagt werden. Das Veranstaltungsprogramm wird aufgeteilt in drei Module:

(1) Advanced Care Planning hat bereits 2020 digital stattgefunden,

(2) Komm.Care und Beteiligung vor Ort und

(3) Humor in der Pflege in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Humor hilft heilen“ sind für 2021 geplant. Im Rahmen der Vorbereitungen zur Gesundheitskonferenz sind vielversprechende lokale Kooperationen entstanden, z.B. mit der VHS (Ausbildung Nachbarschaftshilfen und Sprachförderung), dem Jobcenter (Gesundheit und Arbeitslosigkeit sowie Qualifizierung zum beruflichen Einstieg in die Pflege) sowie der Bildungsregion (Gewinnen und Unterstützen von Lehrer*nnen bei der Empfehlung von Praktika in Pflegeeinrichtungen).

Mit der Sportregion konnte das Projekt „Bewegungspass“ zur Reduktion von Elterntaxis trotz Einschränkungen durch die Pandemie schon im zweiten Jahr erfolgreich umgesetzt werden.

Nicht zuletzt führten die langjährigen erfolgreichen Kooperationen mit dem Fachdienst Gesundheit zur Vorbereitung eines Antrages auf Strukturförderung im Rahmen des Projektes des GKV Spitzenverbandes für „bedürftige“ Kommunen. Entsprechende Ratsbeschlüsse und Planungen für den Haushalt 2021 sind erfolgt.

In 2021 wird die Gesundheitsregion Delmenhorst unter anderem die Nachwuchsgewinnung und -betreuung sowie die Aufwertung von Pflegeberufen auch auf lokaler Ebene angehen.

 

Gesundheitsregion Göttingen / Südniedersachsen

10-jähriges Jubiläum des Vereins Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen e. V.: Das geplante Fest zum 10-jährigen Jubiläum des Vereins Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen e. V. musste leider aufgrund der Corona-Pandemie entfallen - wie so viele andere Veranstaltungen in den letzten Monaten auch. Um das Jubiläum aber dennoch zu würdigen, hat der Vorstand beschlossen, den Gesundheitspreis Südniedersachsen ins Leben zu rufen. Er soll an Projekte verliehen werden, die einen kreativen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leisten. Die Projekte sollen bereits in Umsetzung sein und eine der folgenden Zielgruppen adressieren: Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Menschen im Home-Office. Der erste Preis beträgt 1250,- Euro, der zweite Preis 500,- Euro und der dritte Preis 250,- Euro. Außerdem soll es eine Jubiläumsbroschüre zum 10-jährigen Bestehen des Vereins geben.

FIT ON TOUR: Die Geschäftsstelle DER Gesundheitsregion hat zusammen mit dem Logistik und Mobilitäts Cluster (L/M/C) eine „light“-Version des Aktionstages FIT ON TOUR am 09.09.2020 als Ausgleichsaktion zur abgesagten Veranstaltung „FIT ON TOUR“ auf dem Autohof Northeim durchgeführt. Besonderes Augenmerk lag auf der Männergesundheit in Verbindung mit BGM, adressiert im Speziellen an Berufskraftfahrer.

Themengruppe Digitalisierung: Die erste Sitzung der Themengruppe Digitalisierung fand online am 29.10.2020 statt. Hier wurden zunächst Themen für die weitere Arbeit gesammelt; u. a. Digitale Seniorenberatung, Schnittstellen-/Entlassungsmanagement, Digitaler Gesundheitscampus (Therapiefachberufe).

Krisenpass Südniedersachsen: Der Arbeitskreis Psychische hat die Entwicklung des Krisenpasses Südniedersachsen unterstützt. Der Krisenpass soll als prägnantes, einfach zu handhabendes Instrument der Vorausplanung für psychische Krisen dienen. Er soll dafür sorgen, dass individuelle Bedürfnisse von Patient*innen besser verstanden und umgesetzt werden. Der Krisenpass Südniedersachsen ist erhältlich bei Hausärzt*innen, Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen. Außerdem kann er per E-Mail unter info@gesundheitsregiongoettingen.de bei der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen bestellt werden.

Projekt #diewanderbank: Das Projekt ist im Rahmen des Bündnisses gegen Depression gestartet. Am 04.10.2020 – dem 17. Europäischen Depressionstag – wurden die Wanderbänke im Landkreis Northeim verteilt. An den Bänken sind Flyer zu finden, die über die Arbeit des Bündnisses gegen Depression in Südniedersachsen informieren sowie Informationen der am Projekt beteiligten Einrichtungen beinhalten. In den nächsten Wochen werden die bisher gestalten Bänke und die dazugehörigen Einrichtungen auf dem Instagram-Account des Projekts vorgestellt. Unter dem Hashtag #diewanderbank sollen Bilder der Bänke an den verschiedenen Standorten auf Instagram geteilt werden. Auf dem Account werden außerdem Informationen zur Aufklärung über das Krankheitsbild Depression, Aktionen, die im Rahmen des Bündnisses stattfinden, und Angebote der teilnehmenden Einrichtungen weitergegeben. Das Projekt ist auch unter hallo@diewanderbank.de zu erreichen.

Woche der seelischen Gesundheit: Am 8. Oktober machte Olaf Normann auf seiner Deutschlandtour zur Woche der seelischen Gesundheit für einen Pressetermin in Bad Lauterberg Halt. Unter dem Motto „Alles klar trotz Bipolar“ informierte er zur Erkrankung. Er arbeitet für das aktive, trialogische Netzwerk, bestehend aus Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten, im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. Mehr Informationen zu Olaf Normann und seiner Reise auf seiner Webseite:
www.alles-klar-trotz-bipolar.de

Krisen-Hotline: Das Bündnis gegen Depression betreibt während der Pandemie eine Krisen-Hotline. Hier sind alle Kliniken und mehrere Beratungsstellen aus der Region nachgeschaltet.

3. Göttinger Herztag online: Der 3. Göttinger Herztag fand am 21.11.2020 digital statt. Die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen hat hierzu mit einem virtuellen Stand zum Thema „Broken-Heart-Syndrom“ über das noch recht unerforschte, aber äußerst gefährliche Syndrom informieren. www.goe-herztag.de

Arbeitskreis Psychische Gesundheit: Am 24.11.2020 tagte der Arbeitskreis Psychische Gesundheit wieder online. Frau Radisch von der Landesstelle Psychiatriekoordination Niedersachsen (LSPK) informierte über die Landesstelle. Sie wurde als Angebot der Unterstützung zur landesweiten Zusammenarbeit aller Beteiligten und eines funktionierenden Informationsflusses auf vertikaler und horizontaler Ebene in Niedersachsen eingerichtet. Anfang April 2020 hat die LSPK ihre Arbeit aufgenommen. www.psychiatriekoordination-nds.de

HEDI: Das Hebammenprojekt HEDI befindet sich derzeit in der Umsetzung. Für Dezember ist eine erste Sitzung des Qualitätszirkels vorgesehen. Der Qualitätszirkel ist ein interprofessionelles Gremium und setzt sich aus Akteursgruppen wie Hebammen, Gynakolog*innen, Kinderarzt*innen, Mitgliedern sozialer Träger und aus dem Netzwerk der Frühen Hilfen zusammen. Das Gremium trifft sich ca. alle drei Monate, um das Projekt maßgeblich zu unterstützen und zu beraten.

 

Gesundheitsregion Heidekreis

Heidjers: Help – das Gemeindepsychiatrische Zentrum (GPZ) hilft Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen im Heidekreis.

Abbildung 1: Team des Gemeindepsychiatrischen Zentrums im Heidekreis, Foto: Landkreis Heidekreis

Abbildung 1: Team des Gemeindepsychiatrischen Zentrums im Heidekreis, Foto: Landkreis Heidekreis

Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen brauchen oft Hilfe und Unterstützung. Zum Beispiel, wenn sie einen Therapieplatz suchen, einen Platz in einer Wohngruppe – oder auch mehrere Maßnahmen zusammen. Damit diesen Menschen zeitnah und möglichst „passgenau“ geholfen werden kann, gibt es seit dem 09. November 2020 „Heidjers: Help“, ein Gemeindepsychiatrisches Zentrum (GPZ) im Heidekreis, das in der Trägerschaft des Heidekreisklinikums steht. Ein „typischer“ Patient könnte sein: Ein schwer psychisch erkrankter Mensch, z.B. mit einer Psychose und einer Suchterkrankung, findet nach der Entlassung aus dem Krankenhaus keine unmittelbare Weiterbehandlung. Infolgedessen nimmt er nur die Medikamente, die er bei Entlassung mitbekommen hat und anschließend keine mehr. Sein psychischer Zustand verschlechtert sich wieder, der Patient beginnt wieder Suchtmittel zu konsumieren. Er vernachlässigt Behördenangelegenheiten, bezahlt keine Rechnungen, seine Wohnung ist von Kündigung bedroht. Diesem Patienten könnte das GPZ Heidjers: Help helfen. Es würde den aktuellen Sachstand ermitteln, den Hilfebedarf feststellen und Mitarbeitende der Kooperationspartner hinzuziehen. So könnte z. B. eine Neuverordnung der Medikation durch die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) erfolgen, ebenfalls die Verordnung von ambulanter psychiatrischer Pflege. Weitere Hilfsmöglichkeiten wären möglich: Zum Beispiel eine Unterstützung durch „Lebensraum Diakonie“ zur Abwendung der Obdachlosigkeit. Falls trotz der Hilfemaßnahmen eine stationäre Aufnahme in der Psychiatrie nötig würde, könnte schon während der Behandlung gemeinsam mit der Klinik die Entlassungsvorbereitung betrieben werden. Somit wären nach der Entlassung alle ambulanten Hilfen bereits koordiniert. Ermöglicht wird die Einrichtung des Gemeindepsychiatrischen Zentrums durch die Unterstützung des Landes (Zuwendung zur Förderung von Gesundheitsregionen) und des Heidekreises, der die notwendige Kofinanzierung des Projektes sicherstellt. „Eine passgenaue und zielgerichtete Unterstützung von psychisch Erkrankten ist enorm wichtig und kann durch das gemeindepsychiatrische Zentrum angeboten werden. Davon profitieren natürlich auch die Angehörigen. Gerade in einem Flächenlandkreis wie dem Heidekreis ist es oft nicht leicht, die richtigen Angebote zu erkennen und zu nutzen,“ begründet Landrat Ostermann das Engagement des Heidekreises.

 

Gesundheitsregion JadeWeser und Stadt Oldenburg

Überregionale Kommunale Gesundheitskonferenz: In den Gesundheitsregionen JadeWeser und Stadt Oldenburg beeinflusste die Covid-19-Pademie auch die Arbeit in den Bereichen Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung. Steuerungsgruppensitzungen und andere Arbeitsgruppen mussten aufgrund von Kontaktbeschränkungen ausfallen oder im Laufe des Jahres dann per Videokonferenz stattfinden. Mit der Zeit war auch der fachliche Austausch zwischen den Gesundheitsregionen per Videokonferenzen möglich und wichtiger denn je. Kreative Alternativen für die Arbeit in den Kommunen waren gefragt und so entstand die Idee, eine gemeinsame digitale überregionale Gesundheitskonferenz durchzuführen.

Abbildung 2: Tim Streit (Gesundheitsregion Stadt Oldenburg) und Lena Baars (Gesundheitsregion JadeWeser), Foto: Stadt Oldenburg

Abbildung 2: Tim Streit (Gesundheitsregion Stadt Oldenburg) und Lena Baars (Gesundheitsregion JadeWeser), Foto: Stadt Oldenburg

Am 28. Oktober 2020 fand dann eine Premiere statt: Die erste „Überregionale Kommunale Gesundheitskonferenz“ der Gesundheitsregion JadeWeser und der Stadt Oldenburg. Schwerpunktthema war „Gesunde Ernährung“. „Gesundheit durch ein starkes Immunsystem“, so lautete der Hauptvortrag des Allgemein- u. Ernährungsmediziners Dr. Burkhard Jahn. In diesem Vortrag wurden drei wichtige Aspekte erläutert, die für ein langes und gesundes Leben eine große Rolle spielen: Sport, Ernährung und der mentale Aspekt. Weiterhin stellte Canan Barski, Mitglied im Ernährungsrat Oldenburg, die Arbeit des Ernährungsrates in Oldenburg vor. Seit 2017 gibt es den Ernährungsrat und es ist der fünfte im Land Niedersachsen. Insgesamt gibt es in Deutschland mittlerweile 40 Ernährungsräte, die auch miteinander vernetzt sind. Sie verfolgen das Ziel, ein regionales, ökologisches und ein faires Ernährungssystem aufzubauen. Ein Positionierungspapier zum Thema „Gesunde Ernährung“ unterstreicht die Forderungen des Ernährungsrates in diesem Bereich.

Abbildung 3: Dr. Burkhard Jahn (Allgemein- u. Ernährungsmediziner, Schortens), Foto: Stadt Oldenburg

Abbildung 3: Dr. Burkhard Jahn (Allgemein- u. Ernährungsmediziner, Schortens), Foto: Stadt Oldenburg

Im weiteren Verlauf wurde das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) – vorgestellt durch Angrit Bade, Fachreferentin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das Zentrum besteht seit einem Jahr und wird durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für fünf Jahre als Projekt gefördert. Dabei beschäftigt sich ZEHN schwerpunktmäßig mit den Themen Ernährung, Hauswirtschaft, Lebensmittelwertschätzung und Alltagskompetenzen. Insbesondere die bewusste Wertschätzung von Lebensmitteln und die Handlungskompetenz in Fragen der Ernährung und Hauswirtschaft sollen in den nächsten Jahren durch die Arbeit von ZEHN gestärkt werden.

Aktuelles von der Landesebene

21. Koordinator*innentreffen der Gesundheitsregionen

Das dritte Koordinator*innentreffen des Jahres fand am 6. Oktober 2021 wieder auf digitalem Weg statt. Zwei Referierende zeigten spannende Einblicke in ihre Arbeit und potenzielle Wege der Zusammenarbeit mit den Gesundheitsregionen auf: Dr. Sven Schwabe, Landeshospiz- und Palliativstützpunkt Nds. e. V., und Rike Bullwinkel, Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN). Wie bei jedem Treffen gab es außerdem Raum für Austausch und kollegialen Rat zu aktuellen Themen aus den Regionen – etwa sektorenübergreifende Arbeit und digitale Formate zur Vernetzung in Zeiten von Kontaktbeschränkungen.

 

7. Jahrestagung der Gesundheitsregionen Niedersachsen: Gesundheit verbindet – regional, intersektoral, genial?!

Am 19. November 2020 fand die diesjährige Jahrestagung statt. Im Mittelpunkt standen Formen und Bestrebungen integrierter Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung. Spannende Vorträge von Prof. Dr. Amelung, Elisabeth Rataj und Prof. Dr. Klie bestimmten die Tagung maßgeblich. Chancen und Hürden integrierter Versorgung wurden dabei auf unterschiedlichen Ebenen in den Blick genommen und Bedeutung, Transfer und Impulse für die Gesundheitsregionen Niedersachsen in einer abschließenden Podiumsrunde diskutiert. Die Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.

 

Neue Förderrichtlinie der Gesundheitsregionen in Arbeit

Ende diesen Jahres läuft die aktuelle Landes-Förderrichtlinie für die Gesundheitsregionen Niedersachsen aus – doch dies bedeutet noch lange nicht das Ende der Gesundheitsregionen. Aktuell wird mit Hochdruck an der Veröffentlichung einer neuen Richtlinie gearbeitet. Die Laufzeit soll diesmal fünf Jahre betragen, eine perspektivische Anhebung des regionalen Budgets soll implementiert werden. Der Stichtag für Projektförderungen (mit max. 80.000 Euro Fördersumme) wird im folgenden Jahr auf den 01.02.2021 vorgezogen und im September 2021 folgt bereits der vorgezogene Stichtag für das Jahr 2022. Eingereichte Projektanträge werden wie gewohnt vom Lenkungsgremium bewertet, bestehend aus allen Kooperationspartnern auf Landesebene. Bis zur Veröffentlichung der neuen Richtlinie können die alten Antragsformulare beim Sozialministerium heruntergeladen und zur Antragsstellung verwendet werden.

 

Programmauftakt Gesundheit im Quartier

Damit Gesundheitsförderung im Sozialraum gelingen kann, sollten die lokalen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Hier setzt das von der AOK Niedersachsen geförderte und von der LVG & AFS koordinierte und begleitete Programm Gesundheit im Quartier an: Gesundheitsförderung soll mit der Quartiersentwicklung verzahnt werden, damit sie bei denen ankommt, die von ihr profitieren sollen – nämlich bei den Bewohner*innen vor Ort. Dabei sollen insbesondere sozial benachteiligte Gebiete in Niedersachsen in den Fokus rücken. Mehr Informationen finden Sie hier.

 

Aufbau einer Projektdatenbank zu psychischen Erkrankungen
Die Landesstelle Psychiatriekoordination Niedersachsen (LSPK) strebt an, eine öffentlich zugängliche Datenbank mit Projekten zu psychischen Erkrankungen aufzubauen. Ziel ist es, Projekte sichtbar zu machen und damit die Übertragung und Verstetigung der Interventionen zu befördern und Interessierte zum Nachahmen anzuregen. Interessierte können ihr Projekt im folgenden Fragebogen skizzieren und einreichen.
www.psychiatriekoordination-nds.de/aktuelles-news

Veranstaltungen

Gesundheitskonferenzen 2021 der Gesundheitsregionen im Überblick

Gesundheitskonferenz Wolfenbüttel: Auftakt der Gesundheitsregion Wolfenbüttel
28.04.2021, Ostfalia, Wolfenbüttel
gesundheitsregion@lk-wf.de

Gesundheitskonferenz Ammerland
28.04.2021
s.krebstakies@ammerland.de

Gesundheitskonferenz Diepholz/Nienburg
24.03.2021, Skye
zenner@mcon-consulting.de

Gesundheitskonferenz Hameln-Pyrmont: Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen
16.06.2021, Fährhaus Grohnde
gesundheitsregion@hameln-pyrmont.de

8. Jahrestagung der Gesundheitsregionen Niedersachsen
04.11.2021, Hannover
info@gesundheit-nds.de

 

Weitere Veranstaltungen

Nationales Digital-Health-Symposium 2020
16.12.2020, Online-Veranstaltung
www.digital-health-symposium.de

Partizipation von Anfang an – wir entscheiden mit!
14.01. 2020, Online-Veranstaltung
www.gesundheit-nds.de/index.php/veranstaltungen/fortbildungen/1548-partizipation-von-anfang-an

Altenpflege und Seniorenzahnmedizin
15.01.2021, Hannover
www.gesundheit-nds.de/index.php/veranstaltungen/1376-seniorenzahnmedizin

4. Nationale Tagung Gesundheit & Armut: Verzicht und Entbehrung – Wenn Armutsbetroffene Gesundheitsleistungen nicht in Anspruch nehmen
21.01.2021, Online-Veranstaltung
www.bfh.ch/de/aktuell/fachveranstaltungen/tagung-gesundheit-und-armut

Gesundheitsversorgung in ländlichen Räumen
09.12.2020 und 27.01.2021, Online-Veranstaltungsreihe
www.loccum.de/tagungen/206703

Kongress Armut und Gesundheit: Aus der Krise zu Health in All Policies
17. - 18.03.2021, Online-Veranstaltung
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/service/meldungen/aus-der-krise-zu-health-in-all-policies

Hauptstadtkongress 2021: Medizin und Gesundheit
15. - 17.06.2021, Berlin und Online-Veranstaltung
www.hauptstadtkongress.de

Wissenswertes

Podcast „Armut und Gesundheit – der Public Health-Podcast“

In das neue Kongressjahr 2021 starten die Verantwortlichen des Kongresses mit dem Motto „Aus der Krise zu Health in All Policies“ und rücken in einer dritten Podcast-Staffel verschiedene Public Health Akteur*innen und Themen - ganz im Sinne des Health in All Policies-Ansatzes - in den Fokus: In Folge 19 wird das Konzept „Health in All Policies“ aufgegriffen. Hier kommt das Kongress-Team mit den Herausgebenden sowie Autorinnen und Autoren eines im November erscheinenden Buches „Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe - Das Konzept Health in All Policies und seine Umsetzung in Deutschland“ ins Gespräch.
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de

 

Regionale Palliativnetze stärken

Ein hehres Ziel: Alle 294 Landkreise und 107 kreisfreien Städte der Republik sollen künftig einen Koordinator für ihre regionalen Hospiz- und Palliativnetzwerke erhalten. In Ballungsräumen könnten es sogar gleich mehrere sein. Damit soll zum einen der Aufbau solcher Netzwerke vorangetrieben werden. Zum anderen soll die Versorgung so bedarfsgerechter werden. Dazu sollen die Landesverbände der Krankenkassen und Ersatzkassen „gemeinsam und einheitlich“ Fördermittel bereitstellen, heißt es im Entwurf des Gesundheitsversorgungs-Weiterentwicklungsgesetzes (GVWG). Der Förderbetrag liegt bei maximal 15.000 Euro je Kalenderjahr und Netzwerk. Das kostet die Kassen pro Jahr insgesamt über sechs Millionen Euro. Die Kommunen sollen sich nach Wunsch des Gesetzgebers an dieser Förderung beteiligen – und zwar nicht nur „ideell“. Bestehende Versorgungsstrukturen sollen dabei explizit beibehalten und einbezogen werden.
www.aerztezeitung.de

 

Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz: Start der ersten Förderwelle

Im neu aufgelegten Bundesprogramm "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" haben am 1. Oktober 2020 weitere 24 lokale Demenznetzwerke ihre Arbeit aufgenommen. Sie ergänzen das bestehende Netzwerk von 500 Lokalen Allianzen, die von 2012 bis 2018 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wurden. Bis 2026 sollen insgesamt 150 Lokale Allianzen entstehen. Sie bauen vor Ort Strukturen auf, die Menschen mit Demenz und ihre Familien im Alltag unterstützen. Die Förderprojekte werden fachlich von der BAGSO-Netzwerkstelle Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz begleitet.
www.bmfsfj.de

 

Premiere für den “vorreiter”

Am 30.11. erscheint niedersachsenweit in knapp 700.000 Haushalten die erste Ausgabe des neuen “vorreiter”-Magazins zur EU-Förderung in Niedersachsen. Die Broschüre kann bestellt oder online eingesehen werden.
www.vorreiter-magazin.de

 

Aufbau und Entwicklung von Gesundheitsnetzwerken im ländlichen Raum: Neue Handbuchreihe

Wie kann gesundheitliche Versorgung – insbesondere im ländlichen Raum – gemeinsam mit den Menschen vor Ort gestaltet werden? Dies wurde im Rahmen des Projektes „Gesundheitszentrum Spork: Aufbau und Verstetigung eines wirtschaftlich tragfähigen, interdisziplinären und zivilgesellschaftlichen Wertschöpfungsnetzwerkes im Quartier“ erprobt. In einem Gesundheitszentrum wurden medizinisch-therapeutische Maßnahmen professioneller Gesundheitsdienstleister, Kurse und Bildungsangebote zur Prävention und Gesundheitsförderung auch mit Einsatz von ehrenamtlichen Gesundheitshelfer*innen gebündelt. Die Ergebnisse eines Projektverbundes wurden in einer Handbuchreihe veröffentlicht.
www.gz-ludgerushof.de

 

Altern und ältere Menschen: Neue Datenbank der Weltgesundheitsorganisation

Zum Internationalen Tag älterer Menschen am 1. Oktober hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihr erstes globales Internetportal mit Daten rund um Gesundheit und Wohlbefinden älterer Menschen veröffentlicht. Es können statistische Daten zu vielen verschiedenen Themenbereichen abgerufen werden. Das Portal stellt auch Informationen zur nationalen Gesetzgebung zu Altersdiskriminierung bereit. Es wird während der Dekade des gesunden Alterns (2020-2030) genutzt, um weltweit Daten rund um das Thema Altern zu sammeln.
www.who.int

 

Wie gelingt kommunale Innovation? Neue Broschüre für lokale Entscheider*innen

Am 5. November veröffentlichte die Körber-Stiftung die Ergebnisse einer Befragung von Bürgermeistern und Demografieverantwortlichen in zwölf ausgewählten deutschen Kommunen. Was haben sie sich einfallen lassen, um Ältere vor dem Corona-Virus aber auch vor Einsamkeit und Isolation zu schützen? Die Analyse des Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung und der Körber-Stiftung stimmt optimistisch: Die Kommunen haben aus der Krise vielerorts Neues geschaffen. Was sich dabei bewährt hat, taugt sogar zum Vorbild für lokales Innovationsmanagement insgesamt. Die Broschüre »Kommunale Innovation. Altersfreundlichkeit in Zeiten der Corona-Pandemie« ist seit dem 05.11. hier kostenfrei erhältlich: www.koerber-stiftung.de

 

Neues LPR-Faltblatt mit Beratungsangebot für kommunale Präventionsgremien in Niedersachsen

In einer zusammenfassenden Darstellung beschreibt der Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) sein Beratungsangebot für kommunale Präventionsgremien in Niedersachsen. In einem Überblick häufiger Beratungsanfragen wird in dem Faltblatt zum einen die Arbeit des LPR veranschaulicht, zum anderen werden relevante Fragen rund um Gründung, Strukturierung, Wiederbelebung und Projektdurchführung etc. von kommunalen Präventionsgremien ausführlich erläutert. Das Faltblatt „das Beratungs-Angebot für kommunale Präventionsgremien in Niedersachsen“ finden Sie hier.

 

Kommune 360 Grad

Kommune 360° wurde von der Auridis Stiftung, der Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und der gemeinnützigen PHINEO AG ins Leben gerufen. Die Initiative will ein bundesweites Netzwerk von Akteuren aus kommunaler Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft knüpfen. Das Ziel ist vor allem die Stärkung der kommunalen Jugendhilfeplanung. Gemeinsam soll nach Wegen gesucht werden, wie Kommunen Kinder und ihre Familien noch besser unterstützen können. Der Fokus der Initiative liegt auf den integrierten Planungs- und Koordinationsprozessen. Der Landespräventionsrat Niedersachsen unterstützt Kommune 360° und ist im begleitenden Expert*innenteam vertreten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.kommune360.de

 

Datenbank „Wissen für gesunde Lebenswelten“ ist online

Ab sofort finden Sie auf der Website des GKV-Bündnisses für Gesundheit im Bereich Forschung die Datenbank „Wissen für gesunde Lebenswelten“. Die Datenbank enthält in zusammengefasster Form wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse aus Übersichtsarbeiten zur lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention. Wo es sinnvoll und möglich ist, wurden Handlungsempfehlungen formuliert. Diese sollen eine Einschätzung der Erfolgsaussichten von Interventionen ermöglichen und bei deren Planung, Umsetzung und Evaluation unterstützen.
www.gkv-buendnis.de

 

Braunschweig, Hameln und Zetel als Modellkommunen für das Projekt „Präventive Hausbesuche“ ausgewählt

Das Thema Prävention in der Pflege wird derzeit noch nicht genügend thematisiert. Das Projekt „Präventive Hausbesuche“ möchte dies ändern. Mit dem Ziel, Senior*innen ab 80 Jahre dabei zu unterstützen, möglichst lange selbstbestimmt und so eigenständig wie möglich zu leben, wurden die drei Kommunen Braunschweig, Hameln und Zetel (Landkreis Friesland) als Modellkommunen für die Projektumsetzung ausgewählt. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst

Die Gesundheitsämter in ganz Deutschland werden personell aufgestockt, modernisiert und vernetzt. Das sind Ziele des „Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, auf den sich die Gesundheitsminister von Bund und Länder geeinigt haben und der am 29. September 2020 von der Bundeskanzlerin und den Regierungschefinnen und -chefs der Länder beschlossen wurde. Im ÖGD-Pakt stellt der Bund 4 Milliarden Euro für Personal, Digitalisierung und moderne Strukturen zur Verfügung. Bund und Länder sind übereingekommen, bereits im nächsten Jahr mit der ersten Tranche der Förderung zu starten. Der Förderzeitraum wird auf sechs Jahre festgesetzt.
www.bundesgesundheitsministerium.de

Dazu auch Dr. Beate Grossmann, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V., im Interview mit Ilona Kickbusch: Prävention und Gesundheitsförderung – Schwerpunkt Health in All Policies unter www.gesundheitliche-chancengleichheit.de

 

Bundestag beschließt Gesetz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege

Stabile Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen im kommenden Jahr, mehr Personal in der Altenpflege und mehr Stellen in der Geburtshilfe. Das sind die wesentlichen Ziele des „Gesetzes zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege" (Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz – GPVG), das heute der Bundestag in 2. und 3. Lesung beschlossen hat. Das Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates und soll voraussichtlich im Januar 2021 in Kraft treten.
www.bundesgesundheitsministerium.de

Alle bisherigen Ausgaben, finden Sie auf der Website der LVG & AFS Nds. e. V. unter:
www.gesundheit-nds.de/index.php/medien/newsletter/548-gesundheitsregionen-newsletter

Impressum

Lea Oesterle 
Telefon: 0511 / 388 11 89 - 213
E-Mail: lea.oesterle@gesundheit-nds.de

Marius Haack
Telefon: 0511 / 388 11 89 - 221
E-Mail: marius.haack@gesundheit-nds.de

Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. 
Geschäftsführer: Thomas Altgeld 
Fenskeweg 2 | 30165 Hannover 
Internet: www.gesundheit-nds.de 
Twitter: @LVGundAFS

Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS Nds. e. V.) ist ein gemeinnütziger, unabhängiger und landesweit arbeitender Fachverband für Gesundheitsförderung, Prävention und Sozialmedizin mit Sitz in Hannover. Mitglieder sind Institutionen und Personen aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich.